Jumio oder wie man professionell Risikokapitalgeber auswählt

von ebit4u
Jumio

Jumio

Jumio ist nicht nur wegen seiner offensichtlich interessanten Zahlungslösung   (netwire, netnetverify) in den Schlagzeilen sondern wohl auch wegen der illustren Schar an Risikokapitalgebern, die Daniel Mattes an Bord bringen konnte.

Ging es bei der ersten Finanzierungsrunde im Frühjahr 2011 noch um eher geringe Beträge : USD  6,5m und wurden vor allem prominente BusinessAngels  (z.B. Eduardo Savarin/Facebook Mitgründer) angesprochen und zwar hoch professionell, wie ich damals schon berichtete in meinem Artikel im April 2011:

Anstatt das Geld über einen Risikokapitalgeber aufzubringen, wurde gemeinsam mit der beauftragten Investmentboutique (Felix Investment LLC ) eine „Special Purpose Entity (SPE) in der Form einer LLC gegründet. Diese kaufte die Anteile an der Jumio Inc. auf und bot die SPE-Anteile wiederum reichen Leuten an, die von Anfang dabei sein wollen.“ Bezeichnet wird dieser „Club der Reichen“ als „Ultra HNWI“ also „Ultra High Netz Worth Individuals“ . Jeder Interessent für die Anteile musste mindestens fünf Millionen Eigenkapital besitzen und dieses auch belegen.

Ein Jahr später (März 2012) gelang es Jumio bei einer 2. Finanzierungsrunde (Serie B) noch viel mehr Geld einzusammeln und zwar bei dem wohl prominentesten US Venture Capital Fonds der momentan am Markt ist: Andreessen Horowitz und hier wurde dann gewaltig Geld eingezahlt (25,5m USD). Der Andreessen Horowitz Fonds ist einer, wenn nicht momentan der einflussreichste Technologiefonds  der USA: er ist in allen sozialen Netzwerken investiert: Twitter, Facebook, Groupon, Instagramm und Zynga.

In einem Interview mit Tom Taulli von Forbes schildert Daniel Mattes seine Vorgangsweise:

Bei einer sorgfältig durchgeführten Analyse der in Frage kommenden Venture Capital gebern, wobei das bereits bestehende Beteiligungsportfolio der Portfolios auf Synergieeffekte ebenso gescreent wurde wie bei einem Geschäftsessen mit den Managing Partner der Fonds das persönliche Fitting festgestellt wurde. Mattes sprach auch mit dem Management der Beteiligungsunternehmen um festzustellen wie der VC agiert. Anhand dieser „Due diligence“ kamen 5 VCs auf eine Short List und endgültig wurde es dann Andreessen Horowitz.

Als Begründung für diese sorgfältige Auswahl nennt Daniel Mattes folgendes Argument “I look at an investor as a partner and “I also want a VC that wants to build a company that will change the landscape, shoot for the moon.”

Auch hier kann ich nur beeindruckt sein von der  professionellen Vorgangsweise von Daniel Mattes bei der Suche nach einem geeigneten VC für sein Unternehmen und ich finde es cool das es gelang Andreessen Horowitz an Bord zu bekommen bei einem „fast“ österreichischen Projekt.

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